Industrie 4.0: Das mobile Arbeiten in der Produktion

Mobiles Arbeiten in der Produktion – ein scheinbarer Widerspruch? Die digitale Transformation schafft jedoch die Voraussetzungen für einen schnellen Zugriff auf Informationen von überall und ermöglicht damit auch in der Produktion eine flexible Arbeitsweise. Wie Unternehmen dies umsetzen und von den Vorteilen profitieren können, erfahren Sie in diesem Blogpost. Los geht’s!

Definition mobiles Arbeiten in der Produktion – Industrie 4.0

Mobiles Arbeiten in der Produktion wird immer wichtiger. Dabei geht es um die Nutzung mobiler Endgeräte wie Tablets, um Prozesse in der Produktion zu optimieren und zu digitalisieren. Vor allem in deutschen KMU, die oft noch papierbasiert arbeiten, kann durch die Implementierung mobiler Endgeräte eine effizientere Datenerfassung und -abfrage ermöglicht werden. Das papierlose Arbeiten reduziert dabei den Aufwand und sorgt für eine sofortige strukturierte Speicherung der erfassten Daten. Gleichzeitig können über die mobilen Endgeräte neue Kommunikationswege geschaffen werden, um Laufwege und Reisen zu minimieren, beispielsweise durch Fernwartungen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nutzen dabei oft bereits aus ihrem privaten Umfeld bekannte Geräte, was eine intuitive Einführung ermöglicht und nur eine kurze Einarbeitungszeit erfordert.

Vorteile und der Einsatz von mobilen Endgeräten in der Produktion

In der Produktion können unvorhergesehene Störungen jederzeit auftreten, die zu Stillständen von Maschinen und damit auch zur Unterbrechung des Produktionsprozesses führen. Oftmals sind die Ursachen für einen Stillstand defekte Werkzeuge, Materialbedarf oder zu lange Rüstzeiten. Diese Probleme führen zu einem hohen Zeitverlust und verursachen zusätzliche Kosten. Die manuelle Überwachung und Identifizierung von Problemen an den einzelnen Maschinen sind oft schwierig und zeitaufwendig, insbesondere wenn Beschäftigte für mehrere Maschinen gleichzeitig verantwortlich sind. Es ist wichtig, frühzeitig über Probleme an den Maschinen informiert zu werden, um die Stillstandszeiten zu minimieren und die Effizienz des Produktionsprozesses zu erhöhen.

Die Vorteile von mobilen Endgeräten in der Produktion sind vielfältig und sind unter anderem:

  1. Verbesserte Mensch-Maschine-Interaktion: Smartphones können als Benutzungsschnittstelle zwischen Mensch und Technologie fungieren, um eine verständliche Kommunikation zwischen den Produktionsmaschinen und den Bedienenden zu gewährleisten.
  2. Reduzierung von Stillstandszeiten: Durch den Einsatz von mobilen Endgeräten zur Produktions- und Maschinenüberwachung können Stillstandszeiten in der Produktion reduziert oder gar vermieden werden. Bei auftretenden Problemen wird der oder die verantwortliche Mitarbeiter:in in Echtzeit mittels Push-Benachrichtigung auf das Smartphone informiert und kann frühzeitig reagieren.
  3. Verbesserte Effizienz: Durch den schnellen und einfachen Zugriff auf Informationen und Anwendungen können Mitarbeiter:innen effizienter arbeiten und somit die Produktivität erhöhen.
  4. Erhöhte Flexibilität: Mobile Endgeräte ermöglichen es den Mitarbeiter:innen, von überall aus auf die Produktionsdaten zuzugreifen und Probleme zu lösen, ohne an einen festen Arbeitsplatz gebunden zu sein.
  5. Verbesserte Kommunikation: Mobile Endgeräte ermöglichen es den Mitarbeiter:innen, schnell und einfach miteinander zu kommunizieren und Informationen auszutauschen. Dadurch kann die Zusammenarbeit verbessert werden, was zu einer höheren Effizienz und Produktivität führt.
  6. Bessere Überwachung und Kontrolle: Durch den Einsatz von mobilen Endgeräten können Produktionsprozesse besser überwacht und kontrolliert werden, was zu einer höheren Qualität und Sicherheit führt.

Das mobile Arbeiten in der Produktion mithilfe des UCD-Prozesses implementieren

Das mobile Arbeiten in der Produktion bietet eine Vielzahl von Vorteilen und wird immer wichtiger. Eine Möglichkeit zur Implementierung ist der User Centered Design-Prozess, kurz UCD. Dieser Ansatz zielt darauf ab, Produkte und Anwendungen zu gestalten, die die Bedürfnisse der Benutzer:innen in den Mittelpunkt stellen. Die Einbindung der Endnutzer:innen in den Entwicklungsprozess von Anfang an führt zu einer höheren Nutzbarkeit und einem positiven Nutzungserlebnis.

Durch den UCD-Prozess wird das Risiko für fehlerhafte Anwendungen und kostenintensive Korrekturen reduziert und die Produktqualität gesteigert. Digitale Anwendungen bieten den Mitarbeitenden größtmögliche Bewegungsfreiheit und reduzieren Wegstrecken sowie zeitliche Latenz zwischen Abteilungen, die analoge Dokumente verursachen. Tablets, deren Gebrauch aus dem privaten Bereich bekannt ist, bieten hierbei eine ideale Lösung. In manchen Fällen kann auch der Einsatz eines Telepräsenzroboters (TPR) sinnvoll sein, um räumliche Entfernungen zu überbrücken.

Das mobile Arbeiten in der Produktion ist eine Möglichkeit, um den Arbeitsprozess effizienter und flexibler zu gestalten. Der UCD-Prozess ist eine bewährte Methode, um Anwendungen zu entwickeln, die auf die Bedürfnisse der Nutzer:innen zugeschnitten sind und so zu einer höheren Zufriedenheit und Produktivität beitragen können.

Die 5 Schritte des UCD-Prozesses

  1. Nutzungskontext verstehen: Im ersten Schritt wird der zukünftige Nutzungskontext des Produkts mittels Beobachtungen und Befragungen analysiert, um die Bedürfnisse der Nutzer:innen zu verstehen.
  2. Anforderungen spezifizieren: Die spezifischen Anforderungen an das Produkt werden als Querschnitt von Nutzer:innen und Unternehmensanforderungen definiert, um sicherzustellen, dass es sowohl den Anforderungen der Nutzer:innen als auch den Geschäftszielen entspricht.
  3. Lösungen entwerfen: Basierend auf diesen Erkenntnissen wird ein Prototyp des Produkts entworfen, der die Anforderungen und Bedürfnisse der Nutzer:innen erfüllt.
  4. Evaluieren: Die Prototypen werden mithilfe von Feedback bei User-Tests und qualitativen Erhebungen evaluiert. Es werden die Effektivität (Wird das Nutzungsziel erreicht?), die Effizienz (Wie schnell wird das Ziel erreicht?) und die Zufriedenheit erfasst.
  5. Anforderung erfüllt: Zur Optimierung werden Iterationen ab Schritt 2 mit den neuen Informationen durchlaufen, bis das Feedback der Nutzer:innen zufriedenstellend ist und die Anforderungen erfüllt sind.

Praxisbeispiel für das mobile Arbeiten in der Produktion

Im Zuge der Digitalisierung verändern sich Arbeitsprozesse und -weisen. Neue Maschinentypen und Produktionsverfahren erfordern kontinuierliche Schulungen und Trainings von Mitarbeitenden. In diesem Zusammenhang können Erklärvideos eine wertvolle Unterstützung für mobiles Arbeiten darstellen. Im Gegensatz zu komplexen Handbüchern und Gebrauchsanweisungen sind Erklärvideos viel leichter zu verstehen und bieten einen anschaulichen Überblick über Arbeitsanweisungen, Lehrmaterial oder Anleitungen. Insbesondere in der Produktion können Videoanleitungen eine große Hilfe sein.

Eine Möglichkeit zur einfachen und schnellen Produktion von Videos bietet das Komplettsystem FOCUS von mastersolution. Das System besteht aus einer Weste und einem Kopfband, die an die individuelle Statur und Körpergröße angepasst werden können. Eine weitere Kamera lässt sich auf einem mitgelieferten Stativ montieren, um einen größeren Überblick zu ermöglichen. Das Besondere an FOCUS ist, dass es von nur einer Person bedient werden kann. Somit kann jeder Mitarbeitende selbstständig Videoanleitungen drehen und anderen Beschäftigten zur Verfügung stellen. Die Lösung ist mobil und jederzeit am Ort des Geschehens einsetzbar.

Die zugehörige Software ermöglicht eine unkomplizierte Nachbearbeitung des Videomaterials. Neben dem Schnitt und der synchronen Darstellung von bis zu drei Kameraperspektiven bietet sie auch eine Bild-in-Bild-Funktion sowie das Einfügen von Untertiteln und die nachträgliche Vertonung des Materials. Die fertigen Videos können in höchster Qualität ausgegeben werden. Durch die einfache und schnelle Produktion von Videoanleitungen mit FOCUS können Mitarbeitende jederzeit und an jedem Ort auf die benötigten Arbeitsanweisungen zugreifen und somit mobil arbeiten.

Fazit: Das mobile Arbeiten in der Produktion als Erfolgsfaktor

In der Produktion geht es immer mehr um Effizienz, Flexibilität und Mobilität. Industrie 4.0 ermöglicht durch die digitale Transformation eine schnellere Informationsverarbeitung und einen einfacheren Zugang zu Informationen von überall aus. Mobiles Arbeiten in der Produktion wird somit immer wichtiger und ist ein wichtiger Bestandteil des digitalen Wandels. Mithilfe von passender Software kann auch das mobile Arbeiten in der Produktion effektiv und erfolgreich gestaltet werden. Unternehmen, die die Vorteile von Industrie 4.0 und mobilem Arbeiten nutzen, können dadurch einen Wettbewerbsvorteil erzielen und erfolgreich in die Zukunft starten.