Vorgehen im Projekt

Um die digitale Transformation anzutreiben, wird für das Projekt MOONRISE ein Vorgehensmodell entwickelt. Das Modell basiert auf bestehenden good practices im Bereich IT-Systeme und Industrie 4.0 und den gesammelten Erfahrungen der Netzwerkpartner. Eine Analyse der IST-Situation in den produzierenden Unternehmen wird mit dem Customizing der jeweiligen Software verknüpft. Außerdem werden die Software-Funktionen analysiert, die eine Einführung behindern oder unterstützen. Besonderes Augenmerk liegt darauf, die betroffenen Mitarbeiter einzubeziehen und im Change-Prozess mitzunehmen. In sechs Modellvorhaben erarbeiten die Beteiligten je konkrete Teilprojekte für die digitale Transformation der produzierenden Unternehmen.

Das Open-Collaboration-Modell

Für das Projekt MOONRISE wird ein Open-Collaboration-Modell entwickelt. Dafür werden die bewährten Methoden Open Innovation und Collaboration Engineering zusammengeführt. Bei Open Innovation werden fremde Unternehmen zur Generierung von Innovationen für das eigene Unternehmen einbezogen. Collaboration Engineering beschreibt die systematische Entwicklung hochwertiger, wiederholbarer Prozesse für die Zusammenarbeit, die auf ein Gruppenziel ausgerichtet sind.

Für das Forschungsprojekt MOONRISE ist die leitende Idee, dass die Beteiligten von der Zusammenarbeit in Open Source Software lernen. Konkurrenzdenken und das Not-Invented-Here-Syndrom werden abgebaut. Es entsteht im Verbund die Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit und Wissen und Projektergebnisse werden unter allen Beteiligten geteilt. So wirken die Projektpartner dank des Open-Innovation-Ansatzes mit an der Digitalisierung der gesamten Region.

Die Modellvorhaben

Modellvorhaben "Wandel der Infrastruktur"

    • Zentrale Datendrehscheibe
    • Unterstützung der Mitarbeiter an der Maschine
    • Hin- und Rückweg der Informationen

Im Projekt: Einführung eines MES zur Unterstützung von Maschinenbedienern. Der Pilot fokussiert die Anpassungen der Software bei Erhalt ihrer Updatefähigkeit, sowie die kontextabhängige Bereitstellung von Informationen. Das MES soll als Informationslieferant für Produktionsmitarbeiter, von der Leitung bis hin zum Einrichter dienen.

Ziel: Kontextualisiertes Bereitstellen von Arbeitsanweisungen im Unternehmen.

  • Nachrüsten von Sensorik und Schnittstellen
  • Nachrüsten (mobiler) Terminals
  • Einheitliche Versorgung an Maschinen unterschiedlichen Alters

Im Projekt: Retrofitting von Bestandsanlagen mit moderner Sensorik und Datenschnittstelle zu einem zentralen System zur Datenauswertung. Die große Heterogenität von Bestandsanlagen soll durch das Nachrüsten eigener Sensorik, die man selbst unter voller Kontrolle hat, aufgefangen werden und das einheitliche Sammeln von Daten in einer zentralen Datenbank ermöglichen.

Ziel: Durchgängig digitale Erfassung von Maschinendaten beim Projektpartner.

  • Auswertungen von Produktionsdaten
  • Rückspeisen der Ergebnisse in die operativen Prozesse
  • vorausschauende Wartung

Im Projekt: Umsetzung fortgeschrittene Datenanalysen zur Identifikation von Abhängigkeiten zwischen Maschinen-, Produktions-, Ressourcen- und Auftragsdaten. Hier können geänderte Parameter zu Veränderungen an Prozessen und Ergebnissen führen. Diese Einflüsse sind aber häufig wegen mehrdimensionalen dynamischen Einflussfaktoren von Menschen nicht zu identifizieren. Sie müssen daher über dynamische Modelle z.B. für das Auftragsmanagement oder über Wahrscheinlichkeitsmodelle bei Predictive Maintenance berücksichtigt werden.

Ziel: Möglichkeiten für fortgeschrittene Datenanalysen beim Projektpartner.

Modellvorhaben "Wandel der Arbeitswelt"

  • schnelle Informationsversorgung
  • immersive Darstellung und mobiler Einsatz
  • geringe Einlernzeit

Im Projekt: Integration von VR/AR-Technologien in der Produktion. Aufbauend auf einer Nutzenanalyse erfolgt die Ausgestaltung und Implementierung durch kollaborative Zusammenarbeit der Projektpartner.

Ziel: Erfolgreiche Implementierung von VR-/AR-Technologien im Unternehmen.

  • Nutzung mobiler Endegeräte, die aus der Freizeit bekannt sind
  • schneller Zugriff auf Informationen von überall
  • Netzwerkinfrastruktur

Im Projekt: Im Rahmen des Modellprojektes wird das mobile Arbeiten von Instandhaltern durch die kontextspezifische Bereitstellung von Informationen über ein mobiles Endgerät umgesetzt. Dafür müssen bestehende Daten so strukturiert und bereitgestellt werden, dass Instandhalter zukünftig mobil auf relevante Daten zugreifen können.

Ziel: Erfolgreiche Implementierung von mobilen Endgeräten in der Instandhaltung.

  • Lernen direkt am Arbeitsplatz
  • über VR, AR oder auch herkömmliche Bildschirme
  • Arbeitsanweisungen Schritt für Schritt abbilden

Im Projekt: Entwicklung und Umsetzung eines Konzepts zur Technologie-unterstützten Qualifizierung von Mitarbeitern am Arbeitsplatz. Dazu müssen die notwendigen Inhalte definiert, erarbeitet und kontextspezifisch am Arbeitsplatz bereitgestellt werden. Dabei wird der Arbeitsplatz so gestaltet, dass der Produktionsmitarbeiter sich während der Haupttätigkeit qualifizieren kann.

Ziel: Beispiele für die Qualifizierung am Arbeitsplatz umsetzen.