Leitbild 2030 für Industrie 4.0

Glaskugel mit binären Zahlen, berührt von Mensch und Roboter. Im Hintergrund Schriftzug industry 4.0
Von Gerd Altmann auf Pixabay

Die Plattform Industrie 4.0 formuliert im Leitbild für Industrie 4.0 Souveränität, Interoperabilität und Nachhaltigkeit als zentrale Prinzipien für die Gestaltung eines globalen, digitalen Ökosystems. Was hinter den Begriffen steckt, erfahren Sie in diesem Artikel.

Wie kann Industrie 4.0 als gesellschaftliche Herausforderung gemeistert werden? Mit dieser Frage setzt sich die Plattform Industrie 4.0, eines der größten Industrie 4.0-Netzwerke weltweit, auseinander. Unter der gemeinsamen Führung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz ,des Bundesministeriums für Bildung und Forschung sowie hochrangigen Vertretern aus Unternehmen, Wissenschaft, Verbänden und Gewerkschaften hat die Plattform das Leitbild 2030 für Industrie 4.0 erarbeitet, das Souveränität, Interoperabilität und Nachhaltigkeit als zentrale Prinzipien für die Gestaltung eines globalen, digitalen Ökosystems anführt.

Souveränität

Souveränität meint dabei die Freiheit aller, unabhängige Entscheidungen zu treffen und im fairen Wettbewerb miteinander zu agieren. Dafür bedarf es einer offenen digitalen Infrastruktur für alle, Datenschutz, IT- und Informationssicherheit sowie technologieoffene Forschung, Entwicklung und Innovationen. Ein erster Schritt in Richtung eines souveränen, digitalen Ökosystems stellt das Projekt GAIA-X dar, bei dem die Grundlagen für den Aufbau einer vernetzten, offenen Dateninfrastruktur auf Basis europäischer Werte geschaffen werden sollen.

Interoperabilität

Interoperabilität bezieht sich auf die nahtlose Zusammenarbeit aller Akteure, die für die Vernetzung über Unternehmens- und Branchengrenzen hinweg notwendig sind. Damit das gelingt, braucht es einheitliche Standards für verschiedene Industriesektoren und dezentrale Systeme. Ein solches stellt die Asset Administration Shell (Verwaltungsschale) als zentrales Arbeitsergebnis der Plattform Industrie 4.0 dar, die als einheitliches virtuelles Abbild und Kommunikationsschnittstelle die Voraussetzungen für intelligente Vernetzung in der Produktion schafft.

Nachhaltigkeit

Ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeit stellen ein zentrales Prinzip von Industrie 4.0 dar, da durch die Automatisierung von Produktionsprozessen effizienter und flexibler produziert werden kann. Dadurch kann die Auslastung von Maschinen optimiert werden und damit energieeffizienter produziert werden. So kann Industrie 4.0 einen entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz leisten. Auch zur sozialen Nachhaltigkeit kann Industrie 4.0 beitragen, indem durch die Digitalisierung im produzierenden Gewerbe dessen Wettbewerbsstärke erhalten werden kann, wodurch wiederum Arbeitsplätze erhalten werden können und darüber hinaus sogar neue, hochwertige Arbeitsplätze entstehen.

Gestaltung eines globalen digitalen Ökosystems

Insgesamt bleibt festzuhalten, dass die Orientierung an den drei Prinzipien Souveränität, Interoperabilität und Nachhaltigkeit zentral für die erfolgreiche Gestaltung eines globalen, digitalen Ökosystems ist. Auch für das Projekt MOONRISE können die drei genannten Prinzipien den beteiligten Akteuren als Maßstab dienen.

Mehr Informationen unter: https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Dossier/industrie-40.html