Warum sich Unternehmen mit Industrie 4.0 befassen sollten

Warnlampen in einer Fabrik
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Was sich hinter dem Begriff Industrie 4.0 verbirgt, wie Unternehmen diese gewinnbringend einsetzen können und welche Herausforderungen Industrie 4.0 mit sich bringt, erfahren Sie in diesem Artikel.

Nach Dampfmaschine, Fließband und Computer ermöglicht die Erfindung des Internets die vierte industrielle Revolution, bei der es um die intelligente Vernetzung von Maschinen und Abläufen in der Industrie mit Hilfe von Informations- und Kommunikationstechnologie geht (Definition laut plattform-i40.de).

Für Unternehmen bieten sich zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten von Industrie 4.0, wie beispielsweise:

  • Flexible Produktion: Bessere Abstimmung von Produktionsprozessen und bessere Planung der Auslastung von Maschinen durch digitale Vernetzung
  • Wandelbare Fabrik: Höhere Flexibilität durch modularen Aufbau von Produktionsstraßen
  • Kundenzentrierte Lösungen: Stärkere Einbeziehung der Kundenbedürfnisse (z.B. individuelles Design, individuelle Einstellungen bei smarten Produkten)
  • Optimierte Logistik: Optimaler Warenfluss durch smarte Vernetzung (z.B. Berechnung idealer Lieferwege durch Algorithmen, selbständige Meldung von Maschinen bei fehlendem Material)
  • Einsatz von Daten: Auswertung und Zusammenführung von Daten zu Produktionsprozessen und dem Zustand eines Produkts (z.B. Informationsgewinnung über Effizienz von Produktionsprozessen, datengestützte Services (z.B. „vorausschauende Wartung“)
  • Ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft: Datengestützte Beobachtung von Produkten über ihren vollständigen Lebenszyklus, Wiederverwertbarkeit von Materialien bereits im Designprozess mitdenken)

Internet als zentrale Technologie
Anders als bei der dritten industriellen Revolution in den 1970er Jahren, als die Informationstechnologie in die Unternehmen einzog, stellt bei der vierten industriellen Revolution nicht der Computer, sondern das Internet die zentrale Technologie dar. Dieses ermöglicht die weltweite Vernetzung von Unternehmen über Landesgrenzen hinweg, wodurch auch in der Produktion die Digitalisierung eine neue Qualität gewinnt: Internet der Dinge, Maschine-zu-Maschine-Kommunikation und immer intelligente werdende Produktionsstätten läuten eine neue Epoche ein.

Herausforderungen der Industrie 4.0
Diese neuen Möglichkeiten der Vernetzung bringen auch neue Herausforderungen mit sich. Dazu zählt die Schaffung einheitlicher Normen und Standards für unterschiedliche Industriesektoren. IT-Sicherheit und Datenschutz gewinnen zunehmend an Bedeutung, ebenso wie ein gesetzlicher Rahmen, der den Umgang mit anfallenden Daten, die bei der digitalen Vernetzung verschiedener Unternehmen entsteht, klar regelt. Außerdem bedarf es Veränderungen in der Bildung, um junge Menschen auf die Anforderungen der digitalen Welt bestmöglich vorzubereiten. Auch die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle für das vierte industrielle Zeitalter stellt einer Herausforderung dar, mit der sich etablierte Industrieunternehmen befassen müssen. Genau so wichtig wird es sein, dass die Veränderungen in der Industrie durch umfassende Forschung begleitet werden, um herauszufinden, wie Unternehmen die Möglichkeiten der digitalen Welt bestmöglich nutzen können.

Wettbewerbsstärke erhalten durch Industrie 4.0
Sich diesen Herausforderungen zu stellen, wird entscheidend dafür sein, ob es der deutschen Industrie – von der rund 15 Millionen Arbeitsplätze abhängen – gelingt, ihre Produktions- und IT-Prozesse an das digitale Zeitalter anzupassen und damit ihre Wettbewerbsstärke zu erhalten.

Quelle:
https://www.plattform-i40.de/IP/Redaktion/DE/Standardartikel/was-ist-industrie40.html